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4 häufige Home-Office-Fallen

von | 3. Feb 2023 | Allgemein

So umgehen Sie 4 häufige Home-Office-Fallen  

Mit der Arbeit unter einem Dach 

Das Arbeiten daheim funktioniert nicht immer so einfach, wie viele sich das vorstellen. Ob Freiberufler oder Lehrerin, Vater in Elternzeit oder Angestellte mit regulärem Telearbeitsplatz – für die meisten das Hauptproblem: Beim Arbeiten stört das Private, bei Privatem die Arbeit. 

Kommt Ihnen das bekannt vor? Heute erhalten Sie erprobte Lösungen langjähriger Home-Office-Profis:  

 

     

1. Lassen Sie es klingeln 

 

Problem: Sie sitzen vormittags konzentriert am Schreibtisch, bis das Telefon Sie aus Ihren Gedanken reißt – eine Freundin, die ein wenig plaudern will. Oder Sie essen mit der Familie zu Abend, und Ihr Auftraggeber ruft an, weil er zu Ihrer Mail noch ein paar Fragen hat. 

 

Lösung: Leisten Sie sich auch als DSL-Nutzer ISDN. So erhalten Sie mehrere Rufnummern und können berufliche von privaten Anrufen trennen. Verwenden Sie Ihre bisherige Nummer beruflich weiter. Freunden und Verwandten teilen Sie eine neue Nummer mit. Richten Sie für Ihre Nummern unterschiedliche Klingeltöne ein. Hören Sie in Ihrer Arbeitszeit ein privates Klingeln, geht Ihr Anrufbeantworter ran. Läutet nach Dienstschluss die Büro-Rufnummer, heben Sie nur dann ab, wenn der Anruf vorher vereinbart war. 

 

Extra-Tipp: Sie verplaudern sich regelmäßig während Ihrer Arbeitszeit bei privaten Telefonaten? Dann fehlt es Ihnen vermutlich an Austausch. Bauen Sie gezielt Kontakte in Ihren Tag ein: eine Telefonkonferenz mit Kollegen, ein gemeinsames Mittagessen mit der Nachbarin. 

 

2. Verstecken Sie Ihre Arbeit 

 

Problem: Sie müssen in Ermangelung eines eigenen Arbeitszimmers im Wohnzimmer arbeiten. Dort ist der Ablageplatz sehr beschränkt, und der meist unaufgeräumte Schreibtisch stört Sie in Ihrer Freizeit. 

 

Lösung: Machen Sie Ihren Papierkram mobil. Ordnen Sie ihn in Hängemappen ein, die Sie in einem Rollwagen unterbringen. Abends und am Wochenende platzieren Sie den Rollwagen unter dem Schreibtisch oder in der Abstellkammer. Bei größerem Platzbedarf bietet sich eine Schreibtischecke im Wohnzimmer an, die mit einem Paravent oder Regalen als Raumteilern abgegrenzt ist. 

 

Extra-Tipp: Verschönern Sie Ihren Schreibtisch am Arbeitsende mit einem Blumenstrauß, und hängen Sie ein farbiges Tuch über den Bildschirm. 

 

 

3. Schalten Sie innerlich um 

 

Problem: Tagsüber haben Sie ständig den Haushalt vor Augen und hängen daher zwischendrin „nur mal schnell“ die Wäsche auf oder schaffen Ordnung. Abends wiederum können Sie nicht abschalten. Selbst am Sonntag plagt Sie das Gefühl, dass Sie eigentlich arbeiten müssten. 

 

Lösung: Notieren Sie zu Beginn jeder Woche im Kalender, zu welchen Zeiten Sie arbeiten müssen (weil Sie es so mit Ihrem Arbeitgeber vereinbart haben) oder wollen (wenn Sie sich Ihre Arbeit selbst einteilen können). Seien Sie diszipliniert: Während dieser Zeiten sind andere Tätigkeiten tabu! Kontrollieren Sie sich selbst mithilfe eines Zeiterfassungs-Tools. Haben Sie Ihre Arbeitszeiten eingehalten und Ihre Arbeit geschafft, geben Sie sich mit gutem Gewissen frei! 

 

Extra-Tipp: Beginnen und beenden Sie Ihre Arbeitszeiten mit einem Ritual. Manche Heimarbeiterinnen wechseln von Hausschuhen zu Pumps, um sich ein Arbeitsgefühl zu vermitteln. 

 

     

4. Holen Sie Ihre Familie mit ins Boot 

 

Problem: Nachmittags platzen Ihre Kinder mit allen möglichen Fragen in Ihr Arbeitszimmer, abends und am Wochenende ist es Ihr Partner, der Sie ablenkt („Wie wär’s mit einem Spaziergang?“). Ständig müssen Sie Ihre Arbeitszeit gegen Ihre Familie verteidigen und haben noch dazu ein schlechtes Gewissen dabei. 

 

Lösung: Machen Sie den anderen Familienmitgliedern klar, welche Vorteile Ihre Arbeitssituation für sie hat. Z. B., dass Sie mehr Zeit fürs Familienleben haben, weil Sie sich dienstags und donnerstags den langen Weg ins Büro sparen. Oder dass Ihr Partner sich nicht extra frei nehmen muss für Kundendiensttermine, Lehrersprechstunden, kranke Kinder etc. Der einzige Nachteil für Ihre Familie: Nicht immer, wenn Sie zu Hause sind, stehen Sie Ihren Lieben zur Verfügung. 

 

Kommunizieren Sie Ihre Arbeitszeiten, und vereinbaren Sie miteinander klare Regeln, z. B.: Ist die Tür zum Arbeitszimmer offen, sind kurze Unterbrechungen erlaubt; bei geschlossener Tür bitte nur stören, wenn’s brennt. Überfordern Sie jüngere Kinder jedoch nicht mit zu hohen Erwartungen an deren Selbstständigkeit und Bravheit. Ersparen Sie sich regelmäßige Telefonate mit einem quengelnden Kind auf dem Schoß. Verzichten Sie auf den waghalsigen Versuch, gleichzeitig Hausaufgaben zu überprüfen und die Statik eines Hauses zu berechnen. Eine gute Fremdbetreuung (Tagesmutter, Kita, Ganztagsschule) während Ihrer Arbeitszeit ist mit Sicherheit für alle Beteiligten die bessere Alternative. 

 

Extra-Tipp: Verstecken Sie Ihre Situation nicht vor Ihren Kunden. Wir haben immer wieder erlebt, wie sehr sich die Gesprächspartner in ihren Büros darüber freuen, dass sie es mit Home-Office-Mitarbeitern zu tun haben. Sie bringen Farbe ins Leben! Legen Sie sich humorvolle Erwiderungen zurecht, falls sich Ihr Gesprächspartner etwa über ein im Hintergrund quengelndes Kind wundert: „Immer noch besser als ein quengelnder Chef!“ 

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Nachdenken und Umsetzen Ihrer Maßnahmen.  
Andreas Berwing

Andreas Berwing

Unternehmer, Trainer/Coach, Keynote-Speaker bei

Businesstraining-Hannover

Über 30 Jahre Erfahrung in unterschiedlichen Industriebereichen gesammelt: Konsumerindustrie, Unterhaltungselektronik, Automobilzulieferindustrie, Reifenindustrie davon mehr als 16 Jahre als Führungskraft

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