Zahnfee-Supergau abgewendet

Letzte Woche ist es passiert: Der Wackelzahn unseres ersten Enkels ist rausgefallen.

Daraufhin rief er mich an und sagte: “Opa, jetzt bekommen wir den Beweis!”

Gespannt hörte ich zu, welche Idee mein Enkel gleich mit mir teilen würde.

“Wenn morgen was unter meinem Bett liegt, dann gibt es die Zahnfee wirklich. Wenn nichts unter dem Bett liegt – und ich weiß, dass Mama nicht mehr zum Einkaufen gekommen ist – dann weiß ich, dass die Zahnfee ein Betrug ist.”

Ich musste schmunzeln.

Natürlich lag am Morgen etwas unter dem Bett.
Die Zahnfee gibt es wirklich.

In diesem Moment ist mir etwas klar geworden. Wie viele Geschichten erzählen wir unseren Kindern, sei es vom Christkind, vom Weihnachtsmann, vom Osterhasen, von der Zahnfee, von was auch immer, die nicht stimmen?

Und wie viele Geschichten erzählen wir uns Erwachsenen selbst? Damit meine ich nicht den Osterhasen oder die Zahnfee. Ich spreche von Mythen, von Ritualen mit und in denen wir leben und an die wir glauben.

Denn die Welt braucht Geschichten und sie braucht Menschen, die diese erzählen.

Wir alle erzählen unsere Geschichten und wir sollen, nein – wir müssen – an unsere Geschichten glauben.

An welche Zahnfee glauben Sie?

Ich wünsche Ihnen erkenntnisreiche Momente.