Verschlanken, nicht nur abstauben
Machen Sie zum Jahresanfang klar Schiff mit der „systematischen Müllabfuhr“
Meist konzentrieren wir uns zu Jahresbeginn auf das Neue: auf das Planen neuer Projekte, Vorhaben und Ziele. Genauso wichtig ist jedoch die Frage:
- Was wollen wir im neuen Jahr streichen?
- Was ist obsolet, unpraktisch, überdimensioniert?
Solch ein Aussortieren und Entrümpeln wird sehr einfach, wenn Sie sich dabei an das Prinzip der „systematischen Müllabfuhr“ des Schweizer Unternehmensberaters Prof. Dr. Fredmund Malik halten.
Die Kernfrage lautet hier:
„Was von all dem, was wir heute tun, würden wir nicht mehr neu beginnen, wenn wir es nicht schon täten?“
1. Aufgaben und Abläufe streichen bzw. vereinfachen
Nehmen Sie Ihre Aufgaben und Projekte kritisch unter die Lupe. Bedenken Sie dabei, was Ihre Arbeitszeit wert ist – und was Sie entsprechend einsparen können. Bei der Analyse helfen folgende Fragen:
- Welche Ihrer Aufgaben bringen Sie Ihren wichtigen Zielen näher?
Haben Sie diesen Aufgaben die Priorität eingeräumt, die ihnen
zusteht, und wird das sichtbar – etwa an der Zeitmenge und -qualität?
- Welche Ihrer Aufgaben erledigen Sie aus reiner Gewohnheit?
Was lässt sich streichen, delegieren oder vereinfachen?
- Welche Verwaltungsvorgänge sind überflüssig?
- Welche Vorgänge sind umständlich und sollten durch Vereinfachung beschleunigt werden?
- Was findet nur deshalb statt, weil es „schon immer“ so gehandhabt wurde – wie etwa Meetings, Entscheidungswege, Kompetenz-verteilung und generell alle Verwaltungsabläufe?
2. Die Zukunftstauglichkeit von Produkten testen
Als Unternehmer sollten Sie mit denselben Fragen auch die Produkte bzw. Dienstleistungen, die Sie herstellen, vertreiben oder anbieten, prüfen. Nutzen Sie für die Analyse folgende Fragen:
- Worin sind Sie besonders gut, worin weniger?
- Womit machen Sie den meisten Gewinn? Gibt es Leistungen, die schon länger einen nur noch mageren oder gar keinen Gewinn mehr abwerfen, die Sie aber aus Gewohnheit noch mitschleppen“?
- Ist schon jetzt abzusehen, ob konkrete Leistungen oder die Art und Weise, wie Sie sie erbringen, keine sichere Zukunft haben werden?
- Welche guten Ideen und Innovationen konnten Sie bisher nicht umsetzen, weil Ihnen die finanziellen Mittel bzw. die Mitarbeiter dafür fehlten? Und wie können Sie – in dem Sie Überkommenes streichen – Mitarbeiter für solche Aufgaben freistellen?
3 Eckpfeiler der „systematischen Müllabfuhr“
Natürlich können Sie nicht in einer einmaligen Aktion Ihr Leben verändern und Ihre Zukunft steuern. Wichtig ist deshalb, dass Sie als Daueraufgabe systematisch und kontinuierlich an Verschlankungen arbeiten.
- Zeitpunkt: Wann beginnen Sie?
Beginnen Sie jetzt gleich! Reservieren Sie sich – je nach Umfang der zu verschlankenden Aktivitäten – mehrere Stunden oder Tage für Analysen und Lösungsfindungen.
- Systematik: Wie gehen Sie’s an?
Wichtig ist, dass Sie alle Bereiche systematisch daraufhin abklopfen, wo sich Ballast angesammelt hat. Das systematische Vorgehen garantiert Ihnen dabei, dass Ihr Blick nicht an offensichtlichen Brennpunkten hängen bleibt, sondern sich auch auf unscheinbare Ecken richtet, wo Gewohnheiten ein ungestörtes Dasein fristen. So funktioniert das am besten: Verschlanken, nicht nur abstauben Machen Sie zum Jahresanfang klar Schiff mit der „systematischen Müllabfuhr“
- Kontinuität: Regelmäßige Prüfungen
Machen Sie die Verschlankungsstrategie zu einer dauerhaften
Aufgabe – denn Märkte, Produktions- und Arbeitsmittel bzw. -techniken wandeln und entwickeln sich ständig. Am besten legen Sie deshalb ein- oder zweimal jährlich einen festen Termin als regelmäßige „Verschlankungs-Prüfung“ fest.
Viel Spaß und Freunde mit Ihrer „systematischen Müllabfuhr“.