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Sympathie aufbauen

von | 28. Mai 2021 | Allgemein, Führungskräftetraining

Benjamin-Franklin-Effekt Sympathie aufbauen: Warum Nehmen bisweilen seliger ist als Geben

 

Gehören Sie zu jenen Menschen, denen es unangenehm ist, andere um einen Gefallen zu bitten? Die stundenlang über einem Computerproblem brüten, statt die Kollegin um Rat zu fragen? Die lieber aufs Mittagessen verzichten, als sich bei einem Kollegen Geld zu leihen, wenn sie ihr Portemonnaie vergessen haben?

 

Dann ist die folgende Information interessant für Sie: Menschen mögen es, wenn Sie sie um Hilfe bitten. In der Regel werden Sie ihnen gerade dadurch sympathisch, dass sie Ihnen einen Gefallen tun können. Dieses psychologische Phänomen ist bekannt als „Benjamin-Franklin-Effekt“.

 

Wie macht man einen anderen Menschen zu seinem Freund?

 

Die Geschichte dahinter ist diese: Benjamin Franklin hatte einen Feind, den er als „Gentleman mit Reichtum und Bildung“ bezeichnete und der zu einer einflussreichen Person in der Regierung werden sollte. Um ihn auf seine Seite zu ziehen, fragte Franklin ihn, ob er sich eines der Bücher aus seiner Bibliothek ausleihen könne. Der Mann fühlte sich geschmeichelt und lieh ihm das Buch. Franklin brachte es nach einer Woche zurück — mit einem Dankesbrief. Das nächste Mal, als sie sich begegneten, war der Mann außerordentlich freundlich – sie blieben Freunde bis zu Franklins Tod.

 

Die Psychologie hat verschiedene Erklärungen, wie und warum der Benjamin-Franklin-Effekt wirkt:

 

Wenn wir jemandem helfen, muss derjenige ein netter Mensch sein

 

Zum einen vermuten Forscher, dass der Benjamin-Franklin-Effekt auf dem (unbewusst ablaufenden) Phänomen der „kognitiven Dissonanz“ basiert. Das heißt: Es fällt uns schwer, uns vorzustellen, dass wir jemandem einen Gefallen getan haben könnten, der kein netter, sympathischer und von uns geschätzter Mensch ist.

Also gehen wir – bei Fremden auch ganz ungeprüft – davon aus, dass wir sie mögen, sobald wir ihnen geholfen haben.

 

Wir mögen Menschen, die uns mögen

 

Die andere Erklärung berührt das Phänomen der „reziproken Zuneigung“, das in vielen Studien belegt wurde, nämlich: Wir haben die Tendenz, Menschen zu mögen, die uns mögen.

 

Wenn uns nun jemand um Hilfe bittet, nehmen wir an, dass wir demjenigen sympathisch sind – und erwidern das mit Zuneigung von unserer Seite.

 

Kurz: Wenn Sie das nächste Mal Hilfe brauchen, zögern Sie nicht, um diese zu bitten. Sie tun damit gleichzeitig etwas für Ihr Beziehungsmanagement!

Andreas Berwing

Andreas Berwing

Unternehmer, Trainer/Coach, Keynote-Speaker bei

Businesstraining-Hannover

Über 30 Jahre Erfahrung in unterschiedlichen Industriebereichen gesammelt: Konsumerindustrie, Unterhaltungselektronik, Automobilzulieferindustrie, Reifenindustrie davon mehr als 16 Jahre als Führungskraft

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