Besser werden durch Kritik? Das geht mit diesen 6 Schritten! Erst mal zuhören

Nehmen Sie Kritik daher nie persönlich, sondern sehen Sie sie als eine Art kostenlose Qualitätskontrolle.

Leichter gesagt als getan? Nein – wenn Sie sich an die folgenden 6 Schritte halten.

1. Zuhören

Bleiben Sie ruhig, und zeigen Sie die Sachlichkeit, die Sie sich vom anderen in solch einer Situation immer wünschen.

Dazu gehört: Hören Sie aufmerksam zu, und lassen Sie Ihren Kritiker ausreden!

Wenn Ihnen das schwerfällt: Zeigen Sie zumindest Ihre Unruhe nicht. Denn: Wenn Ihr Gegenüber befürchtet, Sie könnten ihm gleich ins Wort fallen, hat das zumeist den negativen Effekt, dass er schneller spricht, seine Ausführungen abkürzt und so seine Kritik emotionaler und heftiger vorbringt als eigentlich geplant.

2. Nachfragen

Nun sind Sie dran. Wichtig ist an dieser Stelle, dass Sie die folgenden typischen Reaktionen vermeiden:

•  Entschuldigen Sie sich nicht automatisch („Oh, tut mir leid!“) – denn damit wäre das Gespräch vorbei und Sie bleiben ohne weitere Erklärungen mit dem Vorwurf zurück.

•  Versuchen Sie nicht, das Ganze schnell „wegzuerklären“ („Das war nur, weil an diesem Tag …“).

•  Weisen Sie Kritik auch nicht aus gekränkter Eitelkeit mit großer Geste zurück.

Analysieren Sie stattdessen so sachlich wie möglich die Inhalte des Gesagten. Sinnvoll jedoch: Lassen Sie sich im Zweifel Beispiele nennen für den Kritikpunkt, den Ihr Gegenüber hat – um besser verstehen zu können, was er meint.

3. Zustimmen

Teilen Sie Ihrem Kritiker mit, welchen Vorwürfen Sie zustimmen und warum Sie das tun. Das zeigt ihm, dass Sie ihn und sein Anliegen ernst nehmen, und erleichtert es ihm, den folgenden Punkt auch seinerseits anzunehmen.

4. Korrigieren

Legen Sie dar, in welchen Punkten Sie nicht mit Ihrem Kritiker übereinstimmen. Korrigieren Sie falsche Vorhaltungen. Jetzt ist auch eine gute Zeit für Erklärungen: Weisen Sie darauf hin, wenn beispielsweise unglückliche Umstände oder der Fehler eines anderen das Problem mitverursacht haben.

5. Für das Feedback danken

War die Kritik berechtigt und hat das Gespräch Ergebnisse und Erkenntnisse gebracht, bedanken Sie sich ruhig bei Ihrem Kritiker.

Denn schließlich haben seine Anmerkungen etwas bewirkt, Ihnen beispielsweise ein Feedback zu Ihrer Außenwirkung gegeben oder einen Tipp, wie Sie Ihre Dienstleistungen, Produkte oder Ihre Organisation künftig verbessern können.

6. Umsetzen

Setzen Sie dann die Ergebnisse des Gesprächs so schnell wie möglich in die Praxis um.

Und wie gehen Sie mit Beleidigungen um?

Wenn Ihr Kritiker zu Beginn des Gesprächs sehr emotional ist und gar beleidigend wird, werden Sie ihm mithilfe dieses Fahrplans den Wind aus den Segeln nehmen.

Er sieht, dass er seine Kritik in Ruhe vortragen kann und Sie ihm ernsthaft zuhören – das ist eine gute Basis für ein konstruktives Lösungsgespräch.

Bedenken Sie auch: Nicht jeder Mensch ist ein geborener Kritiker, und manchen ist es schlicht unangenehm, Kritik zu äußern – was dazu führen kann, dass sie erst einmal aggressiver auftreten, als sie es meinen.

Seien Sie jedoch streng, wenn die Kritik inhaltlich inkompetent oder gar beleidigend ist. Bleiben Sie kühl, und bezweifeln Sie sachlich mit gezielten Rückfragen die Kompetenz Ihres Kritikers in der fraglichen Sache.

Extra-Tipp: Fällt es Ihnen schwer, Kritik anzunehmen?

Dann versuchen Sie es einmal mit dem folgendem Kniff:

Machen Sie dem Kritikgeber in Gedanken drei Komplimente. Sie werden merken, dass die Kritik danach weder schlimm noch böswillig wirkt. Überlegen Sie dann, ob Sie der Kritik nicht doch etwas Positives abgewinnen können. Im besten Fall verbirgt sich in der Kritik sogar ein Lob.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Nachdenken und Umsetzen Ihrer Maßnahmen.